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Panoptikum 21-25 #Coronawörterbuch #ScienceSlam #FridaysForFuture

Science Slams im Podcast-Format, psychologische Erklärungsversuche für die Infodemie und Forschung zu sozialen Medien und Fridays for Future. Das plus aktuelle Jobs und Termine sind die Themen im Panoptikum.

Augen und Ohren auf

2G-plus-Regel, Schnutenpulli, Impfneid: Die Coronakrise beeinflusst unsere Sprache. Wie sich unser Wortschatz wandelt und welche Wörter eine besondere Rolle spielen, untersucht das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS). Die in der Pandemie neu aufgekommenen Ausdrücke halten die Wissenschaftler*innen im Neologismenwörterbuch fest.

Im NDR-Podcast „Synapsen“ gibt es ab sofort Science Slams auf die Ohren. Im Zwei-Wochen-Rhythmus treten sechs Slammer*innen verschiedener Forschungsdisziplinen im Wissenschaftspodcast gegeneinander an. Wie bei einem analogen Science Slam stimmt das Publikum im Anschluss über die Gewinner*innen ab. „Die Wissenschaftscommunity ist groß und hat viel zu bieten, auch Unterhaltsames“, sagt Korinna Hennig in der Auftaktfolge. Darin tritt Sebastian Schirrmeister mit dem Thema „Rache“ an.

In der Ampel-Koalition ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung FDP-geführt: An der Spitze steht Bettina Stark-Watzinger als neue Ministerin, Jens Brandenburg und Thomas Sattelberger sind die parlamentarischen Staatssekretäre. Impulse für deren zukünftige Arbeit formuliert Ernst-Dieter Rossmann in seinem Gastbeitrag im Blog von Jan-Martin Wiarda. „Der #FactoryWisskomm-Prozess war wichtig für die Zukunft der Wissenschaftskommunikation. Die neue Bundesregierung sollte ihn fortsetzen“, fordert der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete darin. Auch das Positionspapier des Wissenschaftsrats zur Wissenschaftskommunikation enthalte „hochrangige Vorschläge zum Handeln“, die es jetzt aufzugreifen gelte. Er benennt sieben „besonders bemerkenswerte“ Punkte für die Wissenschaftskommunikation im Positionspapier, darunter: ein Verständnis von Wissenschaft und ihrer Methoden, Grenzen, Erkenntnisse und Projekte vermitteln, Wissenschaftskommunikation als gemeinwohlorientierte Aufgabe zu verstehen und Unterstützungsstrukturen bei Angriffen gegen Wissenschaftler*innen zu schaffen.

Wie informieren sich Menschen in der Pandemie? Wie beeinflussen Informationen ihr Verhalten? Und welche Maßnahmen helfen gegen die Infodemie? Diesen Fragen gehen Sibylle Anderl und Joachim Müller-Jung im „FAZ Wissen“-Podcast nach. Darin beleuchten sie aktuelle Studien aus der Psychologie zu Informationsverhalten, Vertrauen und Umgang mit der Infodemie.

Mehr Wissen

Soziale Medien spielen bei der Organisation von Fridays for Future eine große Rolle. Wer aber wird innerhalb der Bewegung über diese Kanäle erreicht und wer macht mit? Das hat ein Forschungsteam um Anne Reif von der Technischen Universität Braunschweig untersucht. Eine quantitative Online-Befragung von Fridays-for-Future-Beteiligten weist darauf hin, dass soziale Medien als niedrigschwelliger Einstieg in die Bewegung genutzt werden. In Hinblick auf ihre Identifikation mit der Bewegung, ihre Online-Beteiligung und ihr Klimawandelproblembewusstsein identifizierten die Forscher*innen vier verschiedene Gruppen. Die größte bilden dabei die „verbundenen Besorgten“, die sich am stärksten mit der Bewegung identifizieren und von denen sich viele in ihren Social-Media-Profilen deutlich zu Fridays for Future positionieren.

Was haben spirituelle Einstellungen mit Impfskeptizismus zu tun? Das haben Bastiaan T. Rutjens und Natalia Zarzeczna von der Universität Amsterdam zusammen mit Romy van der Lee von der Vrije Universiteit Amsterdam an einer Stichprobe von Griech*innen untersucht. In ihrer Studie erwies sich Spiritualität beispielsweise im Vergleich zu Religiosität oder politischer Einstellung als der stärkste Indikator für Impfskeptizismus und geringes Vertrauen in die Wissenschaft. Auch eine geringe naturwissenschaftliche Kompetenz war ein Hinweis auf die Ablehnung des Impfstoffs.

Physik gilt als schwieriges Fach. Wie aber wird es in den Medien dargestellt? Das wollte ein niederländisches Forschungsteam um Sanne Willemijn Kristensen von der Radboud-Universität Nijmegen und der Universität Leiden herausfinden. Die Inhaltsanalyse der Berichterstattung von fünf großen niederländischen Zeitungen zeigt, dass Astronomie und Astrophysik die Gebiete sind, die am stärksten im Fokus stehen. Die meisten der dargestellten Konzepte werden in den Artikeln als schwierig bezeichnet, aber von den Journalist*innen erklärt.

Von Praktikum bis Professur

Das Forschungszentrum Informatik sucht eine*n Mitarbeiter*in für das Robotik-Community-Management. Bewerbungen sind bis zum 31. Januar 2022 möglich.

Die Initiative Nexus Experiments an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg hat eine Stelle als Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (w/m/d) im Bereich Wissenschaftsvermittlung und Veranstaltungsmanagement ausgeschrieben. Das Projekt wird gemeinsam vom Zentrum BrainLinks-BrainTools, der Professur für Technikphilosophie und dem Neuroethics and AI Ethics Lab der Universität Freiburg durchgeführt. Bewerbungen sind bis zum 2. Januar 2022 möglich.

Das Projekt Kiel Science Communication Network (KSCN) sucht Verstärkung: Bis zum 15. Januar 2022 können sich Interessierte auf die Stelle als Projektmanager*in bewerben. Der Arbeitsort ist das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel. Daneben wird ein*e Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (PostDoc) für die Konzeption und Evaluation von Trainings im Bereich visuelle Wissenschaftskommunikation gesucht. Die Bewerbungsfrist für diesen Job an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel endet am 6. Januar 2022.

Am Forschungszentrum Jülich ist eine Stelle als Wissenschaftsjournalist*in / Technikjournalist*in (w/m/d) für das Human Brain Project zu besetzen. Bewerbungen sind bis zum 9. Januar 2022 möglich.

Das Helmholtz-Zentrum Hereon sucht eine*n Redakteur*in (m/w/d) für Wissenschaftskommunikation. Der Arbeitsort ist Geesthacht bei Hamburg. Die Bewerbungsfrist endet am 2. Januar 2022.

Die Hochschule RheinMain sucht eine*n Technische*n Mitarbeiter*in Digitale Produktion (m/w/d) für den Fachbereich Wiesbaden Business School. Die Bewerbungsfrist endet am 1. Januar 2022.

Weitere Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucher*innen unseres Portals richten.

Was kommt?

Frisch Promovierte können sich bis zum 28. Februar 2022 für den KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation bewerben. In einem selbstverfassten Artikel geht es darum, einem nichtwissenschaftlichen Publikum zu erklären, was der Inhalt ihrer Forschungsarbeit war. Der Preis wird in den Fachbereichen Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Neurowissenschaften und Physik inklusive angrenzender Fachgebiete vergeben.

Das Fellowship-Programm des MIP.labor ist in die neue Runde gestartet. Journalist*innen und andere Medienschaffende, die an Themen aus der Mathematik, Informatik oder Physik arbeiten wollen, können sich bis zum 15. Januar 2022 bewerben. Ziel des Programms ist es, gemeinsam mit Wissenschaftler*innen neue Formate zu entwickeln.

Über „Wissenschaftskommunikation: Chancen und Herausforderungen für Forschende“ sprechen am 31. Januar 2021 um 18 Uhr die Physikerin Viola Priesemann, der ehemalige Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft Peter Strohschneider und der Wissenschaftsjournalist und Autor Urs Hafner in der gleichnamigen Online-Veranstaltung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Die 5. INSIST-Nachwuchstagung zum Thema „Wissenschaft und Technologie kommunizieren – Kontroversität, Dialog und Partizipation“ findet vom 6. bis 7. Oktober 2022 am Weizenbaum-Institut in Berlin statt. Interessierte Nachwuchswissenschaftler*innen, Studierende und Praktiker*innen können ihre Programmvorschläge bis zum 30. April 2022 über den Call for Participation einreichen.

Was ist Gesundheit? Was leistet medizinische Forschung dazu? Was bedeutet „gesund” in Pandemie-Zeiten? Die vierte Themenrunde von I’m a Scientist, Get me out of here! findet vom 14. bis zum 25. Februar 2022 zum Thema „Gesundheit“ statt. Das Online-Format ermöglicht es Schüler*innen sich in einem Live-Chat direkt mit Wissenschaftler*innen auszutauschen. Sie lernen dabei die aktuellen Forschungsthemen und den Arbeitsalltag der Forschenden kennen. Interessierte Wissenschaftler*innen können sich jetzt bewerben.

Die Berichterstattung über drei Wissenschaftler*innen der BILD-Zeitung mit dem Titel „Die Lockdown-Macher“ wurde scharf kritisiert. Beim Presserat gingen an die 100 Beschwerden ein. Was dieser Fall für den Wissenschaftsjournalismus bedeutet, ist Thema eines Webtalks der Wissenschaftspressekonferenz e.V. Er findet unter dem Titel „Wissenschaft am Pranger? Was der Streit um BILD-Titel für den Journalismus über Wissenschaft bedeutet“ am 16. Dezember 2021 ab 17 Uhr bei Zoom statt.

Und ein Punkt in eigener Sache: Auf dem Blog „Wissenschaft kommuniziert“ können Sie ab sofort für die Wissenschafts-Blogs des Jahres 2021, darunter auch das Portal Wissenschaftskommunikation.de, abstimmen.

Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltung und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden.

*Wissenschaft im Dialog ist einer der drei Träger des Portals Wissenschaftskommunikation.de.