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Twitch

Ob Live bei der Ausgrabung von Fossilien dabei sein oder an wissenschaftlichen Diskussionsrunden teilhaben – Twitch macht Wissenschaftskommunikation in Echtzeit möglich.

Idee

Twitch ist eine 2011 gegründete Live-Streaming-Plattform, die vor allem für Gaming-Inhalte bekannt ist: Streamer*innen spielen Videospiele, während sie per Livechat mit ihrem Publikum interagieren. Bis auf die Community-Richtlinien sind den Streamer*innen inhaltlich keine Grenzen gesetzt. In den verschiedenen Kategorien versammeln sich unter anderem Live-Musikauftritte, Malerei in Echtzeit oder „Just Chatting”, bei dem sich Streamer*in und Publikum zu allen möglichen Themen austauschen. Auch innerhalb einer Kategorie gibt es eine große Vielfalt, sowie bei „Wissenschaft und Technik”.  Einige Beispiele für Inhalte dieser Kategorie sind Diskussionsrunden zu wissenschaftlichen Themen, Streamen von Insekten unter dem Mikroskop und Ausgrabungen von Dinosaurier-Fossilien. So gibt es bei Twitch zahlreiche Möglichkeiten für die Wissenschaftskommunikation.

 Im Gegensatz zu sozialen Netzwerken wie Instagram oder Facebook steht bei Twitch die Interaktion zwischen den Streamer*innen und ihren Zuschauer*innen im Vordergrund. Es geht nicht nur darum, Inhalte zu konsumieren, sondern aktiv am Geschehen teilzunehmen. Die Millionen von aktiven Zuschauer*innen können live chatten, an Umfragen teilnehmen und Fragen stellen. Da die Kommunizierenden direkt vom Publikum angesprochen werden können, wirken sie nahbarer. Zudem können Streamer*innen gezielt auf die individuellen Bedürfnisse des Publikums eingehen und ihre Inhalte auf das Verständnisniveau der Zuschauer*innen anpassen. Dieser direkte Kontakt sorgt oft dafür, dass sich ein Stammpublikum bildet, welches sich auch untereinander austauscht. Neue Zuschauer*innen können durch Kategorien oder die Startseite auf den Stream stoßen. Außerdem gibt es eine Liste mit Stream-Empfehlungen.

Erfüllen Streamer*innen bestimmte Bedingungen, wie zum Beispiel eine vorgegebene Anzahl an gestreamten Stunden und Follower*innen, können sie in das Twitch Partner- oder Affiliateprogramm aufgenommen werden. Durch die Teilnahme an diesen Programmen erhalten sie Zugang zu besonderen Funktionen wie einem bevorzugten Support und dem Kanalpunktesystem. Dabei können Zuschauer*innen Punkte sammeln, um sie für Belohnungen einzulösen, die die Streamer*innen selbst bestimmen. Beispielsweise können die Nachrichten von bestimmten Zuschauer*innen hervorgehoben werden, damit der oder die Streamer*in garantiert darauf eingeht. Zudem erhalten Twitch Partner*innen oder Affiliates einen Teil der Werbeeinnahmen. 

Wer kann dieses Format anbieten?

  • (Fast) alle – das Mindestalter für die Registrierung ist 13 Jahre. 

Zielgruppe

  • Interessierte Öffentlichkeit
  • Primär eine junge Zielgruppe (Der Großteil der Twitch-Nutzer*innen in Deutschland gehört der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen an)

Welche Formate werden häufig in diesem Zusammenhang genutzt?

Vorbereitung

  • Account einrichten
  • Streamingsoftware aufsetzen (wird benötigt, um den Bildschirm aufzunehmen)
  • Eventuell Grafiken vorbereiten (Beispielsweise für individuelle Emojis)

Kosten können anfallen für

  • Die Nutzung ist kostenfrei
  • Aufnahmeequipment 
  • Streamingsoftware (kostenlose Optionen verfügbar)
  • evtl. Bild- oder Grafikprogramme (kostenlose Optionen verfügbar)

Beispiele

https://www.twitch.tv/homozygoat

https://forschungsstrom.tv/

https://www.twitch.tv/sciants_streams

https://www.twitch.tv/achnina

https://www.twitch.tv/paleontologizing/about

Warum es sich lohnt

Twitch zählt pro Tag rund 4 Millionen deutsche Nutzer*innen, weltweit sogar 30 Millionen, Tendenz steigend. Durch interaktive Tools wie den Chat, das Kanalpunktesystem und Live-Umfragen wird das Publikum direkt in das Geschehen eingebunden. Dieser direkte Kontakt baut eine Bindung zwischen Streamer*innen und Zuschauer*innen auf. Twitch eignet sich daher gut für Wissenschaftskommunikation aus erster Hand.

 

Weitere Informationen