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Panoptikum 23-7 #CommunicatorPreis #Storytelling #Fact-Checking

Der Berliner Soziologe Steffen Mau erhält den diesjährigen CommunicatorPreis, ein KI-generiertes Bild des Papstes sorgt für Aufregung und die Forschung widmet sich Storytelling in der Wissenschaftskommunikation und der Arbeit von Fakten-Checker*innen. Diese und weitere Themen sowie aktuelle Jobs und Termine gibt es heute im Panoptikum.

Augen und Ohren auf

🏆 Der diesjährige Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Stifterverbands geht an den Berliner Soziologen Steffen Mau. In seiner Forschung befasst sich Mau unter anderem mit sozialer Ungleichheit und Ungerechtigkeit. Die Jury würdigte bei ihrer Entscheidung die Vielfalt an Formaten, mit denen es ihm gelinge, “in der Kommunikation anschlussfähig zu bleiben für die Erfahrungen und Perspektiven seines Publikums.”

📷 Ein Bild des Papstes in einer großen, weißen Daunenjacke ging um die Welt. Noch während in den sozialen Medien sein Modestil kommentiert wurde, kam heraus: Das Foto ist nicht real, sondern wurde von der KI-Software Midjourney erzeugt. Webkultur-Experte Ryan Broderick nannte das Bild den ersten “real mass-level AI misinformation case.”

Während Midjourney vorerst das Ende der kostenlosen Probeversion verkündete, zeigen die Reaktionen auf prominente KI-Fakes die Notwendigkeit besserer “media literacy”, sagt Elinor Carmi von der City University of London.

📃 Con gressa hat 22 Expert*innen aus der Wissenschaftsevent-Community befragt, welche Zukunft sie digitalen bzw. hybriden Events zuschreiben. Dabei nimmt mit 82 % die große Mehrheit der Befragten digitale Formate vor allem als praktisch wahr. Hinzu kommen Argumente der Reichweite und Zugänglichkeit. Ob eine digitale oder hybride Veranstaltung erfolgreich wird, entscheide vor allem die technische Ausstattung. Insgesamt gehen fast zwei Drittel der Befragten davon aus, dass digitale oder hybride Events bleiben und ungefähr die Hälfte ihrer Veranstaltungen ausmachen werden.

🏆 Der idw-Preis für die besten Pressemitteilungen des Jahres 2022 geht dieses Jahr an die Pressestellen der ETH Zürich, des Alfred-Wegener-Instituts und der Goethe-Universität Frankfurt. Insgesamt reichten 115 Pressestellen ihre Pressemitteilungen ein, die unter anderem nach handwerklicher Professionalität, Nachrichtenwert und wissenschaftlicher Relevanz bewertet wurden.

Mehr Wissen

📚 Science-Fiction zeichnet ein lebendiges Bild von Wissenschaft, das die Wahrnehmung neuer Technologien beeinflussen kann – selbst wenn diese fiktionalisiert dargestellt werden. Ein Forschungsteam um April A. Eichmeier von der University of St. Thomas in St. Paul in Minnesota hat untersucht, wie die Aufmerksamkeit für Science-Fiction mit der öffentlichen Meinung über Genom-Editierung beim Menschen (Human Genome Editing) zusammenhängt. Die Ergebnisse einer USA-weiten Umfrage zeigen, dass die Aufmerksamkeit für Science-Fiction positiv mit der Risiko- und Nutzenwahrnehmung der Technologie verbunden ist. Deutlich wird auch, dass bei einer größeren Aufmerksamkeit die Ansichten von Liberalen und Konservativen näher beieinander liegen.

📚 Worauf kommt es beim Storytelling in der Wissenschaftskommunikation an? Masoud Irani und Emma Weitkamp von der University of the West of England in Bristol betonen in einem Essay, dass die Qualität von Geschichten häufig zu wenig Beachtung findet. Sie argumentieren, dass dies ein bedeutsamer Aspekt für alle sein sollte, die im Bereich der Wissenschaftskommunikation mit dem Genre arbeiten wollen, und stellen Kriterien für gut gemachte Kurzgeschichten auf.

📚 In den letzten Jahren wuchs in der öffentlichen Debatte die Besorgnis über visuelle Desinformationen – insbesondere Deepfakes. Um herauszufinden, wie dieser Herausforderung begegnet wird, haben Teresa Weikmann und Sophie Lecheler von der Universität Wien Interviews mit Faktenchecker*innen geführt. Es zeigt sich, dass Deepfakes deren Arbeit bisher nur in begrenztem Maße beeinflussen und eher als zukünftige Herausforderung betrachtet werden. Als problematischer werden falsche und irreführende Bilder sowie aus dem Zusammenhang gerissene Videos begriffen.

Von Praktikum bis Professur

🔉 Zur Unterstützung des Teams sucht WiD zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n engagierte*n Studierende*n für den Bereich Kommunikation im Projekt Wissenschaftskommunikation Energiewende. Die Bewerbungsfrist endet am 16. April.

🔉 Im Rahmen des Projekts „Make Your School“ ist bei WiD ein Job für eine*n engagierte*n Studierende*n als Projektassistenz ausgeschrieben. Bewerbungsschluss ist ebenfalls der 16. April.

🔉 Die Bielefeld Marketing GmbH sucht für die Abteilung Wissenswerkstadt eine*n Crossmediale*n Kommunikationsmanager*in in Vollzeit. Es geht um die Konzeption und Umsetzung von crossmedialen Kommunikationsstrategien. Bewerbungsschluss ist der 1. Mai.

🔉 Am Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) e.V. ist ein Job als Mitarbeiter*in für Öffentlichkeitsarbeit zu besetzen. Die Aufgaben umfassen die Entwicklung und Umsetzung von zielgruppenspezifischen Kommunikationskonzepten. Bewerbungsschluss ist der 2. Mai.

🔉 Zur Unterstützung unserer Redaktion sucht WiD eine*n engagierte*n Praktikant*in für Wissenschaftskommunikation.de. Die Aufgaben umfassen unter anderem redaktionelle Arbeit und Recherche. Bewerbungsschluss ist der 7. Mai.

🔉 Am FZI ist ein Job als Studentische oder wissenschaftliche Hilfskraft für Videoerstellung und Videoschnitt im Bereich der Robotik ausgeschrieben. Es geht mitunter um die Unterstützung bei Veranstaltungen. Es gibt keine Bewerbungsfrist.

🔉 Ebenfalls am FZI ist ein Job als Studentische oder wissenschaftliche Hilfskraft für Fotografie und Bildbearbeitung im Bereich der Robotik ausgeschrieben. Es geht um die Unterstützung des FZI House of Living Labs. Es gibt keine Bewerbungsfrist.

🔉 Für den Bereich Digital Labs sucht die Max Planck Digital Library ab sofort für bis zu 20 Wochenstunden eine*n Servicemanager*in für die Nutzerbetreuung und Weiterentwicklung des Minerva Messengers. Es gibt keine Bewerbungsfrist.

Weitere Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucher*innen unseres Portals richten.

Was kommt?

📆 Um Journalist*innen einen Freiraum für eine eigene Recherche rund um das Thema KI zu bieten, schreibt RHET AI mit Unterstützung von Cyber Valley ein Journalist-in-Residence Programm aus. Interessierte freie oder festangestellte Journalist*innen können sich bis zum 15. April für einen drei- bis sechsmonatigen vergüteten Aufenthalt bewerben. Hier gibt es weitere Informationen zum Programm.

📆 Die vier von der VolkswagenStiftung geförderten Forschungszentren im Bereich Wissenschaftskommunikation veranstalten am 24. April von 14 bis 15:30 Uhr eine englischsprachige Online-Diskussion zum Thema „ChatGPT & SciComm”. Um eine Registrierung wird gebeten.

📆 Bis zum 15. Mai können sich Interessierte für das internationale Programm „Offene Wissenschaft” der ZEIT-Stiftung bewerben. Unterstützt werden Projekte aus Geistes- und Sozialwissenschaften, die für die Veröffentlichung wissenschaftlicher Inhalte digitale Formate nutzen und entwickeln.

📆 Vom 26. Juni bis zum 1. Juli findet die englischsprachige Summer School „Science Communication in the Post-COVID19 Era” an der Universität Genf statt. Weitere Informationen zum Programm und Bewerbungsvoraussetzungen sind hier zu finden.

Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltungen und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden.

 

*Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) und Wissenschaft im Dialog (WiD) sind die drei Träger des Portals Wissenschaftskommunikation.de.