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#Wisskomm nach der Bundestagswahl – das plant die Union

Welche Ideen hat die Politik für die Wissenschaftskommunikation in der kommenden Legislaturperiode? Zur Bundestagswahl haben wir die Parteien im Bundestag dazu befragt. Die Antworten auf unsere sechs Fragen von der Union im Überblick.

1. Gibt es einen eigenen Programmpunkt zum Thema Wissenschaftskommunikation und wenn ja, welche Schwerpunkte setzt Ihre Partei dort? 

Antwort: CDU und CSU wollen die Wissenschaftskommunikation durch mehr Weiterbildungsangebote für Forscherinnen und Forscher ebenso wie Bürgerwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler (Citizen Science Formate) stärken. 

2. Wie kontrovers wird Wissenschaftskommunikation in Ihrer Partei diskutiert? Welche sind hier die wichtigsten Argumente für und wider? 

Antwort: Das unionsgeführte Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die Wissenschaftskommunikation als integralen Bestandteil der BMBF-Förderung ausgebaut. CDU und CSU unterstützen das BMBF in seinen Bestrebungen, Anreize für Forscherinnen und Forscher und Forschungseinrichtungen zu schaffen und die Wissenschaftskommunikation grundlegend in der Wissenschaft zu verankern. 

3. Welche Bedeutung hat in Ihrer Partei der Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft in Zukunft und wollen Sie diesen fördern? Wenn ja, wie?
6. Welche Rolle spielen in ihren Konzepten Bürgerwissenschaften und wie soll dies gegebenenfalls gefördert werden? 

Die Fragen 3 und 6 werden im Zusammenhang beantwortet: CDU und CSU werden den strategischen Dialog über die Weiterentwicklung der Wissenschaftskommunikation verstetigen. Vor allem bieten die Wissenschaftsjahre eine Plattform für zahlreiche Partner und kommunizierende Forscherinnen und Forscher. Zugleich sind sie ein Experimentierfeld für innovative Formate der Wissenschaftskommunikation. Eine Form der Partizipation mit hohem Innovationspotenzial ist die Bürgerforschung. Sie führt bei den an den Projekten beteiligten Bürgerinnen und Bürgern nicht nur zu einer Auseinandersetzung mit den Forschungsfragen der Wissenschaft, sondern auch mit den wissenschaftlichen Methoden. CDU und CSU werden die Bürgerforschung weiter fördern. 

4. Welche Schlüsse zieht Ihre Partei aus der aktuellen Pandemiesituation in Bezug auf die Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Politik? 

Antwort: CDU und CSU begrüßen es, dass Forscherinnen und Forscher ihren Sachverstand stärker in die politische Entscheidungsfindung einbringen. Allerdings sind alle wissenschaftlichen Erkenntnisse vorläufig, so dass Forscherinnen und Forscher auf die begrenzte Aussagekraft ihrer Ausführungen hinweisen müssen, während umgekehrt die Politik von der Wissenschaft nicht erwarten darf, konkrete Lösungswege mit einer hundertprozentigen Erfolgsgarantie zu erfahren. Wichtig ist zudem, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse streng evidenzbasiert ermittelt werden und Forscherinnen und Forscher Platz für Grautöne lassen, auch im öffentlichen Diskurs. 

5. Gibt es Ideen, wie die Ergebnisse der #FactoryWisskomm weiterbearbeitet werden sollen? 

Antwort: Einerseits nehmen wissenschaftliche Erkenntnisse exponentiell zu, andererseits verunsichern Fake News viele Menschen. Vor diesem Hintergrund kommt insbesondere dem Wissenschaftsjournalismus eine besondere Bedeutung als Mittler zwischen Forschung und Gesellschaft zu. Deshalb wollen CDU und CSU unter Wahrung der grundgesetzlich geschützten Pressefreiheit prüfen, wie der Wissenschaftsjournalismus in Umfang und Qualität gestärkt werden kann.

Für diese Reihe haben wir alle Parteien angefragt, die aktuell im Bundestag vertreten sind.


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