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Panoptikum 22-6 #IOPLimitLess #Wissenschaftsfreiheit #Preprints

Eine TikTok-Kampagne soll junge Menschen für Physik begeistern, die Scientists for Future feiern Geburtstag und Forscher untersuchen die Nutzung von Preprints im Wissenschaftsjournalismus. Das plus aktuelle Jobs und Termine sind die Themen im Panoptikum.

Augen und Ohren auf

„Physik ist für alle da“, sagt der TikToker Revishaan in einem Video. Darin tritt er auf drei Eierkartons, ohne dabei die Eier zu zerbrechen. Wie das gelingt: Physik. Das Video ist Teil der „Limit Less“-Kampagne des britischen Institute of Physics (IOP). Unter dem Hashtag #IOPLimitLess auf TikTok sammeln sich Videos von Influencer*innen, die junge Menschen für Physik begeistern sollen. Im Interview mit nature.com erklärt Ray Mitchell, der die Kampagnenstrategie leitet, die Ziele: Die Videos richten sich insbesondere an Schüler*innen, die im Fach Physik unterrepräsentiert sind. Reichweitenstarke TikToker*innen, die das Vertrauen der jungen Zielgruppe genießen und deren Vielfalt bestmöglich abbilden, sollen den physikalischen Nachwuchs für ein Studium gewinnen.

Um Nachwuchsförderung geht es auch bei der „Student Science Communication“-Initiative, die zukünftige Wissenschaftler*innen schon während ihres Studiums bei der Wissenschaftskommunikation unterstützen und fördern möchte. Sie bietet den Studierenden Fortbildungs- und Vernetzungsmöglichkeiten.

Am 12. März 2019 stellten sich die Scientist for Future in der Bundespressekonferenz mit ihrer wissenschaftlichen Einschätzung hinter die Anliegen der Fridays-for-Future-Aktivist*innen. Drei Jahre – und mehrere Hitzesommer, Flutkatastrophen, eine Pandemie und einen Angriffskrieg in der Ukraine – später beschreiben die Wissenschaftler*innen zum dritten Jahrestag seit der Gründung, was diese Krisen verbindet.

Der Academic Freedom Index (AFI) erfasst regelmäßig die Situation der Wissenschaftsfreiheit weltweit. Welche Indikatoren dabei gemessen werden und wie sich die Situation von Wissenschaftler*innen verändert hat, zeigt eine Infografik der ZEIT zur neuen Datenerhebung.

Mehr Wissen

Gerade während der Coronapandemie haben Preprints an Bedeutung gewonnen, was die schnelle Verbreitung von wissenschaftlichen Erkenntnissen angeht. Andererseits stellen Veröffentlichungen, die noch keinen Peer-Review durchlaufen haben, Medienmachende vor Herausforderungen. François van Schalkwyk von der Stellenbosch University in Südafrika und Jonathan Dudek von der Universität Leiden in den Niederlanden haben Nachrichtenartikel mit Coronabezug aus vier südafrikanischen Online-Medien untersucht, in denen mit Preprints als Quellen gearbeitet wurde. Trotz der Veröffentlichung von Leitlinien für die Berichterstattung seien die Medien noch weit entfernt von einer vernünftigen Nutzung von Preprints, schlussfolgern die beiden Wissenschaftler.

Als Italien am Anfang der Pandemie schlimmer betroffen war als jedes andere Land, wurde auch andernorts über die italienische Strategie der Krisenbewältigung debattiert. Lorella Viola von der University of Luxembourg hat Diskursstrategien von Expert*innen, Politiker*innen und anderen sozialen Akteur*innen aus Spanien, Frankreich, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich untersucht. Sie zeigt, dass in den nationalen Diskursen stark mit Abgrenzungen gearbeitet wurde. Schuldzuweisungen, in denen Italien als Übeltäter dargestellt wurden, zeigten sich als länderübergreifendes Muster.

Der Fokus auf Bilder und Videos mache Instagram zu einer idealen Plattform für die Kommunikation archäologischer Forschung, schreibt Gino Caspari von der Universität Sidney und der Universität Bern. Der Archäologe und Wissenschaftskommunikator präsentiert in einem Artikel die Ergebnisse eines dreijährigen Versuchs, archäologische Wissenschaftskommunikation auf der Plattform zu betreiben und analysiert dabei Zielgruppen, Effekte und auftretende Probleme. Er argumentiert, dass Instagram zu einem wichtigen Werkzeug für die Kommunikation über Archäologie werden kann, das auch Orientierung für Studierende bieten und neue Aspekte zum öffentlichen Bild der Wissenschaft beitragen könne.

Von Praktikum bis Professur

Die physikalische Fakultät der Technischen Universität Dresden hat eine Stelle als Wissenschaftskommunikator*in ausgeschrieben. Der Dienstort ist das Helmholtz-Forschungszentrum DESY in Hamburg. Bewerbungen sind bis zum 14. April möglich.

Das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen in Halle (Saale) sucht eine*n Leiter*in für Marketing und Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Die Bewerbungsfrist endet am 22. März.

Das Institut für kommunale Planung und Entwicklung (IKPE) der Fachhochschule Erfurt sucht eine*n Mitarbeiter*in für Öffentlichkeitsarbeit und Adressat*innenbeteiligung. Bewerbungen sind bis zum 24. März möglich.

Die Helmholtz-Klima-Initiative am Standort Berlin hat einen Job als Wissenschafts- und Politikredakteur*in zu vergeben. Die Bewerbungsfrist endet am 31. März.

Der Forschungshub Helmholtz AI sucht eine*n Outreach Manager*in zur Planung, Entwicklung und Umsetzung der digitalen Kommunikationsstrategie. Der Arbeitsort ist das Helmholtz-Zentrum München in Neuherberg in der Nähe von München. Bewerbungen sind bis zum 7. April möglich.

Die Universität Freiburg hat eine Brückenposition an der Schnittstelle von Wissenschaftskommunikation und Strategieentwicklung für die Universität ausgeschrieben. Bewerbungen sind bis zum 20. März möglich.

Einstieg in die Wisskomm gesucht? Das Portal Wissenschaftskommunikation.de sucht eine*n Studierenden zur Verstärkung. Der Arbeitsort ist Wissenschaft im Dialog* in Berlin.

Weitere Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucher*innen unseres Portals richten.

Was kommt?

Zum dreijährigen Bestehen des Projekts Wissenschaftskommunikation an der Hamburg Research Academy lädt diese am 28. April zu einer Präsenz-Veranstaltung rund um Wisskomm-Themen ein. Von 13.30 Uhr bis 20 Uhr sind eine Keynote von Julika Griem, Kurz-Workshops, ein Science Slam und eine Fishbowl-Diskussion geplant.

Zum Abschluss des Projekts RETHINK-TRESCA findet vom 21. bis 22. März eine Online-Konferenz zum Motto „Connections, Conversations and Science Communication“ statt. Sie widmet sich dem Thema Vertrauen in Zeiten der Unsicherheit.

Um das Verhältnis von Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit geht es bei der Diskussionsrunde des Julius-Leber-Forums mit der Bremer Wissenschaftssenatorin Claudia Schilling und der Professorin für Wissenschaftskommunikation Stefanie Molthagen-Schnöring am 17. März um 11 Uhr.

Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltung und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden.

*Wissenschaft im Dialog ist einer der drei Träger des Portals Wissenschaftskommunikation.de.