Foto: Wokandapics, CC0

DIRIKO: Studie zur Diabetes-Risikokommunikation – Teilnahme erwünscht!

Wie kann die Prävention von Krankheiten wie Diabetes verbessert und auf einzelne Menschen abgestimmt werden? Mithilfe der Bürger selbst, dachten sich die Forscher am Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke. Sie starten heute eine Studie in der sie 12.000 Menschen befragen wollen, um aus ihren Antworten zu lernen. Wir wollten mehr erfahren und haben die Wissenschaftliche Koordinatorin und die federführende Wissenschaftlerin des Projektes interviewt.

Für was steht die Abkürzung ihres Citizen-Cience-Projektes DIRIKO?

DIRIKO steht für eine Studie zur Diabetes-Risikokommunikation mit dem DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST®. Das DIfE ist das Deutsche Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke. Hier werden Ursachen um ernährungsassoziierte Krankheiten wie Diabetes erforscht, Strategien und Therapien entwickelt und Ernähungsempfehlungen gegeben.

Kristin Mühlenbruch ist promovierte Biologin und arbeitet in der Abteilung Molekulare Epidemiologie am Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Nuthetal. Sie ist die wissenschaftliche Koordinatorin des Projekts DIRIKO.

Was genau verbirgt sich hinter dem Projekt? 

In dem Projekt DIRIKO geht es darum, dass wir herausfinden wollen, welche Risikodarstellung für die Anwender des DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® (DRT) am besten ist. Dabei liegt unser Fokus auf der Wahrnehmung des Diabetesrisikos. Die Ergebnisse sollen uns dabei helfen, die Risikodarstellung und damit auch das Verständnis des Testergebnisses zu verbessern.

Wer kam auf die Idee, diese Befragung als Citizen-Science-Projekt umzusetzen?

Der Projektleiter, Prof. Matthias Schulze, hatte die Idee, verschiedene Kommunikationsformen des Diabetesrisikos zu vergleichen. Wir haben ausgerechnet, dass wir 12.000 Teilnehmer benötigen und zwar aus allen Bereichen der deutschen Bevölkerung ab 18 Jahre ohne Diabeteserkrankung. Um diese Teilnehmer zu gewinnen, dachte Prof. Schulze an eine Online-Studie unter Mithilfe der Bevölkerung und die Idee zum Citizen-Science-Projekt ist entstanden. Natürlich haben wir große Unterstützung für diese Idee von unserem DIfE-Team für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit erhalten.

Catarina Schiborn ist federführende Wissenschaftlerin beim DIRIKO Projekt. Sie arbeitet in der Abteilung Molekulare Epidemiologie am Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Nuthetal.

Wieso ist die Art und Weise wie über Gesundheitsthemen gesprochen wird so wichtig?

Wir haben einen Test entwickelt, mit dem man das Risiko berechnen kann, innerhalb der nächsten fünf Jahre an Diabetes zu erkranken. Wir wünschen uns eine breite Anwendung und Akzeptanz des Tests, vor allem bei der Bevölkerung. Hierfür ist es entscheidend, dass das Testergebnis, also das berechnete Risiko, auch adäquat verstanden und wahrgenommen wird; das heißt, dass ein hohes Risiko auch als solches wahrgenommen werden sollte und ebenso ein niedriges Risiko als niedrig. Die Art und Weise der Risikokommunikation kann eben diese Wahrnehmung beeinflussen und diese hat wiederum einen Einfluss auf die Motivation zur Teilnahme an Präventionsangeboten.

Unter drs.dife.de kann ein Diabetes-Risiko-Test durchgeführt werden. Ist dies der Test den Sie verbessern wollen?

 

Genau! Wie sich auch hinter dem Namen DIRIKO verbirgt, ist der Diabetes-Risiko-Test (DRT) Gegenstand unseres Projekts. Wir stellen neben den Fragebogenversionen für Privatpersonen und für Hausärzte auch ein Web-Tool zur Verfügung, welches nach Beantwortung von Fragen zum Lebensstil, der Ernährung und Körpermaßen das Risiko berechnet, innerhalb der nächsten 5 Jahre an Diabetes zu erkranken. Am Ende des Online-Tests geben wir individuell zugeschnittene Hinweise, wie der jeweilige Testanwender sein Risiko günstig beeinflussen kann. Zudem kann er online ausprobieren, wie stark Verhaltensänderungen das Risikoergebnis beeinflussen, zum Beispiel eine Erhöhung des Vollkornbrotverzehrs. Zusätzlich zur individuellen Risikoberechnung ist es denkbar, dass der DRT Anwendung in Vorsorgeuntersuchungen wie dem Checkup-35 findet, wobei es unter anderem auch um Diabetesvorsorge geht.

Warum sollten sich die Menschen für dieses Projekt interessieren? Was haben sie davon, wenn sie mitmachen?

Sie können aktiv einen Beitrag zur Verbesserung der Diabetesprävention leisten, denn wir werden die bestmögliche Kommunikationsform des Risikos beim DRT umsetzen und hoffen damit das Verständnis in der Bevölkerung zu erhöhen. Teilnehmer am DIRIKO Projekt führen alle den DRT durch und erhalten eine aktuelle Einschätzung ihres 5-Jahresrisikos für Diabetes sowie Möglichkeiten, dieses zu beeinflussen.

Warum und wem würden Sie eine Teilnahme an diesem Projekt empfehlen? Wer darf alles mitmachen?

Wir empfehlen die Teilnahme jedem, der 18 Jahre und älter ist und nicht an Diabetes erkrankt ist! Schließlich ist es für jeden interessant, wie sein persönliches Risiko für Diabetes aussieht und wie man es verändern kann.

Wie machen Sie auf dieses Projekt aufmerksam, um möglichst viele und unterschiedliche Menschen zu erreichen?

Informationen über den Start unseres Projekts verbreiten wir über Pressemitteilungen, unser wissenschaftliches Netzwerk, das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) und hoffen auch um den Weltdiabetestag herum, an dem das Projekt startet, ein besonderes Interesse zu erhalten. Wir werden aber noch zusätzliche Medienkanäle und auch soziale Netzwerke nutzen, um über das Projekt zu informieren.

Ab dem 14. November werden alle eingeladen, bei dieser Umfrage teilzunehmen. Wie können sie dies tun?

Ganz bequem vom Computer aus unter diriko.dife.de.