Die Diskussion des frisch veröffentlichten zweiten Teils von WÖM fand gestern nicht nur in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin, sondern auch auf Twitter statt. Wir fassen zusammen.
Social Media & Wissenschaftskommunikation – eine Geschichte in unzähligen Tweets
Die Akademienarbeitsgruppe stellte gestern, am 28. Juni 2017, ihren zweiten Teil zur „Kommunikation zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und den Medien“ – WÖM – vor.
28. Juni in der @bbaw_de
Diskussion der #WÖM Stellungnahme zu #socialmedia #Wissenschaft, #Medien https://t.co/rieuHiYyCg pic.twitter.com/DS7OofywKK
— acatech (@acatech_de) June 20, 2017
Deeplink: https://t.co/FTDpmNSqkC #WÖM2 #WÖM https://t.co/Wdixm3bCHA
— Henning Krause (@henningkrause) June 28, 2017
Warum es überhaupt ein zweites Papier der WÖM-Arbeitsgruppe gibt, erfahrt ihr in unserem Rückblick über den „heißen Sommer 2014 der Wissenschaftskommunikation“.
Bevor am 28. Juni die #WÖM2-Diskussion startet – hier unser Rückblick auf #WÖM und die Debatte um gute #Wisskomm:https://t.co/wZthQVlITd
— Wisskomm-Portal (@wisskomm_de) June 26, 2017
Vor vollem Haus ging es mit straffem Zeitplan, ohne Twitterwall und mit immer wiederkehrendem Verweis auf Leserbriefe 😉 los.
Jetzt in der @bbaw_de: Diskussion und Vorstellung von #wöm: Wie Social Media die #WissKomm verändert. pic.twitter.com/PVeEpT7pQ1
— wissimdialog (@wissimdialog) June 28, 2017
#wöm – es geht los, Martin Grötschel @bbaw_de und Hanns Hatt @Akademienunion eröffnen die Vorstellung der Akademienstellungnahme
— acatech (@acatech_de) June 28, 2017
Grußwort ist gesprochen+es fängt an zu regnen. Zum Glück bin ich Wissenschaftler und erkenne die Unabhängigkeit der Ereignisse #wöm #wömbat
— André Lampe 🔬🇪🇺 (@andereLampe) June 28, 2017
Genug gegrüßt – ran an die Stellungnahme. Holger Wormer und Peter Weingart stellen kurz die Ergebnisse vor. 15 Minuten – 12 Empfehlungen ist zwar sportlich, aber machbar.
#Wissenschaftskommunikation wird häufig als Wissenschaftsmarketing falsch verstanden, sagt Peter Weingart @unibielefeld #WÖM #Wisskomm
— Wisskomm-Portal (@wisskomm_de) June 28, 2017
Ein Statement, das Fragen aufwirft und erste Seitendiskussionen in den
#SocialMedia.
Weingart setzt aber selbst Kommunikationsprofis und Marketingexpert*innen gleich und meint, die dominierten #WissKomm #wöm
— Josef Zens (@jz_GFZ) June 28, 2017
Ich frage mich in welchem Land #wisskomm und Wissenschafts-PR strikt getrennt und gekennzeichnet sind. Anyone? #wöm #wömbat
— André Lampe 🔬🇪🇺 (@andereLampe) June 28, 2017
Ich frage mich ob eine solche Trennung überhaupt möglich ist…#WÖM
— Rebecca Winkels (@Rewinkels) June 28, 2017
professionelle Kommunikatoren sind sich unterschiedlicher Rollen und Ziele bewusst. Das ist wichtig! #wöm
— M_Weisskopf (@m_weisskopf) June 28, 2017
Wen die Frage von @andereLampe interessiert, dem empfehlen wir unseren Artikel über #Wisskomm in Südkorea zu lesen.
#Scicomm in Korea. JungSoon Lee wrote two articles for us. Read the first one about historical background:https://t.co/MA6BN7ovRO#wisskomm
— Wisskomm-Portal (@wisskomm_de) 18. Mai 2017
Und gleich das nächste kontroverse Thema vom Podium in die Menge?
Holger Wormer (@TU_Dortmund): #WÖM-Empfehlung: Regulierung von Plattformen und Suchmaschinen, Aufbau eigener Plattform f. fundiertes Wissen.
— Wisskomm-Portal (@wisskomm_de) 28. Juni 2017
Eine #wöm Forderung: ÖR Rundfunk in die Pflicht nehmen. Dabei kürzen gerade die Honorare und schieben Wissenschaft an den Rand
— Josef Zens (@jz_GFZ) 28. Juni 2017
Holger Wormer (@TU_Dortmund): AG stellt großen Forschungsbedarf in Sachen #wisskomm fest und fordert Schulungen in Medienkompetenz. #WÖM
— Wisskomm-Portal (@wisskomm_de) 28. Juni 2017
Die restlichen Empfehlungen sind im Papier. Aber wer sich schon mal mit der Forschungsfrage auseinandersetzen möchte, kann in den Kommentar von Annette Leßmöllmann gucken.
Weniger Kanalarbeiten, mehr Kreativität – fordert @annetteless im Kommentar zu #WÖM und guter #SocialMedia–#Wisskommhttps://t.co/rY3Gn2tONg
— Wisskomm-Portal (@wisskomm_de) June 28, 2017
Debatte Online und Debatte Offline: Nach der Vorstellung folgen die Expertenstatements auf der Bühne: Sie halten sich nicht mit viel Lob auf, sondern gehen gleich zu den Kritikpunkten über. Proudly presented by some Twitter users.
Sabine Kunst @HumboldtUni vermisst Betrachtung der Lehre unter Nutzung von Social Media #WÖM
— Josef Zens (@jz_GFZ) June 28, 2017
Markus Weißkopf (@m_weisskopf): Kulturpessimistische Sicht ziehe sich durch die Stellungnahme, #socialmedia als etwas Negatives. #WÖM
— Wisskomm-Portal (@wisskomm_de) June 28, 2017
„Wollten wir nicht den Dialog?“ –@m_weisskopf zu #WÖM #Handlungsempfehlungen
— Monique Luckas (@monnemiek) June 28, 2017
Wichtiger Punkt! @m_weisskopf kritisiert: Zwischen den Plattformen wird in der Stellungnahme nicht unterschieden. #WÖM
— Rebecca Winkels (@Rewinkels) June 28, 2017
Was genau Markus Weißkopf mit dieser mangelnden Unterscheidung zwischen den Plattformen meint, lest ihr in seinem ausführlichen Kommentar:
Nicht nur auf dem Podium, auch in unserem #Journal kommentiert @m_weisskopf von @wissimdialog #WÖMhttps://t.co/VD7YMzxDQb#Wisskomm
— Wisskomm-Portal (@wisskomm_de) 28. Juni 2017
Es gibt keine Ausstiegsoption aus den sozialen Medien, sagt @henningkrause #wöm – naja, aber wer nicht einsteigt, braucht Ausstieg nicht
— Josef Zens (@jz_GFZ) June 28, 2017
Auch Beatrice Lugger sieht keine Ausstiegsoption, befürchtet aber, die Verfasser des Papiers wünschten die 90er zurück:
@BLugger hört bereits im Grußakkord Dissonazen. Was sie sonst über das #WÖM-Papier denkt? Im Kommentar: https://t.co/NYCUAWfpoJ#Wisskomm
— Wisskomm-Portal (@wisskomm_de) 28. Juni 2017
#wöm @henningkrause: viel Kram um fake news, filterblase etc, besonders seit uswahl – aber deutsche #wisskomm ist da noch Blümchenwiese!
— André Lampe 🔬🇪🇺 (@andereLampe) June 28, 2017
Auch viele kleinere Plattformen nutzen die #wisskomm sagt @henningkrause & nennt Formate wie Podcasts &Wikis #wöm
— Arwen (@ChameleonsTongu) June 28, 2017
Auch Henning Krause hat sich noch mal ausführlicher mit den Empfehlungen der Akademie befasst:
Wissenschaftskommunikation darf auch unterhalten und Spaß machen: mein Kommentar zu #WÖM2 https://t.co/lNhkNQNRW4 #WÖM #WÖMbat #WissKomm pic.twitter.com/RDVVMdN9lB
— Henning Krause (@henningkrause) June 28, 2017
Elisabeth Hoffmann (@einrehgehege) und Carsten Könneker (@scifunkel) nehmen als Mitglieder der WÖM-Arbeitsgruppe die Kritik auf dem Podium entgegen und setzen eigene Akzente.
Der @scifunkel rückt die #WÖM Debatte etwas zurecht: soooo negativ ist die Stellungnahme nicht ggü Social Media
— Josef Zens (@jz_GFZ) June 28, 2017
#socialmedia ändert die ganze Kultur, weil sie zu mehr Transparenz führt. Man muss sehr gewissenhaft kommunizieren, sagt @einrehgehege #WÖM
— Wisskomm-Portal (@wisskomm_de) June 28, 2017
So weit, so gut … Schluss mit der Sicht der Wissenschafts-PR; was sagen eigentlich die Wissenschaftsjournalisten zu den Empfehlungen? Hier vertreten durch: die freie Journalistin Tanja Krämer und Franziska Badenschier vom Science Media Center. Auf dem Podium auch vertreten die WÖM-Arbeitsgruppe durch Holger Wormer und Heide Blattmann.
Der Journalismus muss sich selbst wieder Wertschätzung erarbeiten. Ohne die zahlen die Leute nicht dafür. T. Krämer @riffreporter #WÖM
— Josef Zens (@jz_GFZ) June 28, 2017
Australien ist das perfekte Beispiel vom Marktversagen der Medien. Naja, manchmal sind wir auch vorne #wöm https://t.co/OvpjAZGUoK
— Arwen (@ChameleonsTongu) June 28, 2017
Tanja Krämer @riffreporter unterstreicht #wöm Empfehlung #Journalismus Förderung über Stiftungsmodelle. pic.twitter.com/revHTfTB0r
— acatech (@acatech_de) June 28, 2017
Wissenschaft ist nicht der gute weiße Ritter – sagt @Tanja_Kraemer und warnt vor einer zu engen Zusammenarbeit zw. Wiss u Journalismus #WÖM
— M_Weisskopf (@m_weisskopf) June 28, 2017
.@smc_germany gibt gutes Feedback und Lit-Hinweise. Und stellt dann auch mal bei einigen Empfehlungen die Frage nach Unabhängigkeit #wöm
— André Lampe 🔬🇪🇺 (@andereLampe) June 28, 2017
Nicht nur die @frabad vermisst wichtige Quellen in der #WÖM – Stellungnahme…
— M_Weisskopf (@m_weisskopf) June 28, 2017
Holger Wormer stößt die nächste kontroverse Debatte an und wundert sich auf dem Podium darüber, was es nicht alles für unmoralische Angebote an Journalisten gibt. Bei einem Glas Wein – was grad aber nicht zur Hand ist 😉 – würden die Journalisten vielleicht auch zugeben, welches davon sie angenommen haben.
Ja, Holger Wormer, es gibt unmoralische Angebote an Wiss.redaktionen. Doch nein, nicht alle gehen darauf ein. #wöm
— Carsten Könneker (@scifunkel) June 28, 2017
Wo über Wissenschaft und Medien diskutiert wird, darf die Politik natürlich nicht fehlen – schließlich richten sich die Empfehlungen auch konkret an sie.
Empfehlungen von #WÖM zu defensiv, #WissenschaftsKommunikation muss mutiger sein & zum Mitmachen anregen, findet @DeRidder_MdB #WÖM2 pic.twitter.com/dOVUZ8k8cy
— Jule Specht (@jule_specht) June 28, 2017
De Ridder zeigt sich irritiert über die Empfehlungen an die Politik #WÖM
— Josef König (@jocoko1) June 28, 2017
De Ridder fordert Gesamtstrategie für #Wisskomm #WÖM
— Josef König (@jocoko1) June 28, 2017
Politik will gerne gestalten und nicht nur regulieren #WÖM @DeRidder_MdB
— M_Weisskopf (@m_weisskopf) June 28, 2017
Und wo genau die Politik mitgestalten möchte? Die Bundestagsabgeordnete nennt sieben Baustellen:
@DeRidder_MdB: 7 Baustellen: 1. Medienkompetenz, 2. Monopol von FB, 3. Einbindung der Zivilgesellschaft #WÖM 1/2
— Wisskomm-Portal (@wisskomm_de) June 28, 2017
4. Mehr Partizipationsformate 5. Wissenschaftsjournalismus, 6. Ressortübergreifendes Format 7. Nachwuchsförderung. #WÖM 2/2
— Wisskomm-Portal (@wisskomm_de) June 28, 2017
Im Anschluss verabschiedete sich die Diskussion dann etwas vom Thema … fand zumindest die Community auf Twitter.
Wenn es wieder um #Wisskomm geht, melde ich mich wieder #WÖM
— Josef Zens (@jz_GFZ) June 28, 2017
Einen echten Kracher zum Schluss lieferte Peter Weingart.
Weingart vergleicht Social Media mit Atomkraft: erst Euphorie, dann Ablehnung weil wir Gefahren jetzt kennten #wöm
— Josef Zens (@jz_GFZ) June 28, 2017
Und jetzt werden die sozialen Medien mit dem Atomkraft verglichen. Immerhin sind es keine Leserbriefe. #machdochfeierabend #wöm
— Arwen (@ChameleonsTongu) June 28, 2017
Sind die sozialen Medien die Atomkraft der Zukunft? #irritiert #WÖM
— Monique Luckas (@monnemiek) June 28, 2017
Der Weingart-Vergleich birgt Sprengkraft & offenbart tiefste Skepsis gegen Social Media #WÖM
— Josef Zens (@jz_GFZ) June 28, 2017
Welche Zukunft? Sie sind Gegenwart. Und interessant, dass Atomkraft hier eindeutig negativ konotiert ist. #wöm https://t.co/e5GANtKyAD
— Beatrice Lugger (@BLugger) June 28, 2017
Ich stelle die Frage: Wo soll das social media Entlager hin? Die Politik ist gefragt, anscheinend. #wöm #wöm2
— André Lampe 🔬🇪🇺 (@andereLampe) June 28, 2017
Damit endet #WÖM für heute. Eine spannende Diskussion, die wir in den kommenden Tagen und Wochen weiter begleiten werden. Diskutiert mit!
— Wisskomm-Portal (@wisskomm_de) June 28, 2017
Gilt vor allem für einige #WÖM2-Verfolger ;-).
Ach ihr seid alle bei #wöm statt #wöm2 … so kann ich nicht arbeiten ….
— Marcus Anhäuser (@Anhaeuser) June 28, 2017
Und Zug-Probleme-Haber bzw. Abwesende … (Anmerkung der Redaktion: Da haben die sozialen Medien dann doch auch ihr Gutes und ihre Funktion unter Beweis gestellt.)
Übrigens: Ohne Twitter hätte ich nichts von diese spannenden #wisskomm Debatte #wöm mitbekommen, nicht mitdiskutieren können. #bahnfail https://t.co/UiloYy8Lii
— Beatrice Lugger (@BLugger) June 28, 2017
Freue mich #wöm aus der Ferne verfolgen zu können. Aber wohl in den ’sozialen Medien‘ nicht ganz repräsentativ für Diskussion vor Ort 😉
— Ricarda Ziegler (@riziegler) June 28, 2017
Weitere Beiträge zu WÖM2 auf dieser Plattform:
- „Weniger Kanalarbeiten, mehr Kreativität!“ von Annette Leßmöllmann
- „Großakkord mit Dissonanzen“ von Beatrice Lugger
- „Guter alter Journalismus oder PR über Social Media – ist das hier die Frage?“ von Markus Weißkopf
- „Die Arbeitsgruppe hat zwar viel zu „Media“ geschrieben, aber den Teil mit „Social“ vergessen“ von Lars Fischer
- „Ein Denkanstoß für eine weitergehende fruchtbare Diskussion“ von Martin Schneider
- „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, nutzt soziale Medien!“ von Mareike König
- „Ein kontroverses Thema darf auch kontrovers diskutiert werden“ von Ulrich Marsch und Julia Wandt
- „Worin liegen die Spezifika von Wissenschaftskommunikation in sozialen Medien?“ von Julia Metag
WÖM:
- Teil 1: Zur Gestaltung der Kommunikation zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und den Medien
- Teil 2: Social Media und digitale Wissenschaftskommunikation (PDF)
Weitere Beiträge zu WÖM2 stellte Marcus Anhäuser in einer Linkliste auf seinem Blog zusammen.