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Panoptikum 21-24 #Impfpflicht #Omikron #Populismus

Eine evidenzbasierte Diskussionsgrundlage zur Impfpflicht, ein Reminder für den Umgang mit Unsicherheiten und Forschung zu populistischen Diskursen über China und Covid-19. Das plus aktuelle Jobs und Termine sind die Themen im Panoptikum.

Augen und Ohren auf

Mehr als die Hälfte der aktuell nicht geimpften Personen möchte sich auf keinen Fall impfen lassen, zeigt das COSMO – Covid-19 Snapshot Monitoring der Universität Erfurt. In Deutschland wird daher eine Impfpflicht diskutiert, um die Impflücke zu schließen. Die Autor*innen einer kürzlich veröffentlichten Ad-hoc-Stellungnahme der Leopoldina plädieren für konsequente Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung, darunter auch die „Einführung einer stufenweisen Impfpflicht“. Die Zustimmung für eine solche Regelung steigt laut COSMO-Studie derzeit in der Bevölkerung. Cornelia Betsch und ihr Team, die die Daten erheben, beschreiben mögliche Formen einer solchen verpflichtenden Regelung und nennen (evidenzbasierte) Vor- und Nachteile einer Impfpflicht aus Sicht der Psychologie und Gesundheitskommunikation.

„In dieser Pandemie geht es vor allem darum, Unsicherheiten zu vermitteln, und es gibt nichts Ungewisseres als frühe Daten über neue Varianten“, schreibt der Wissenschaftsjournalist Kai Kupferschmidt in einem Twitter-Thread.

Darin beschreibt er, was es mit Blick auf Omikron zu beachten gilt: Wissenschaft, und damit Antworten, brauchen Zeit und es gibt noch keine ausreichende Datenbasis, um frühzeitige Schlüsse zu ziehen. Was wir aktuell über die neue Sars-CoV-2-Variante wissen und was nicht, erklärt er in seinem Artikel in Science.

Einen multimedialen Rückblick auf das diesjährige Forum Wissenschaftskommunikation von Wissenschaft im Dialog* bietet die digitale Dokumentation mit Videos der Keynotes, Interviews und Beiträgen zu ausgewählten Sessions und Graphic Recordings der Projektvorstellungen.

Mehr Wissen

„China virus“, „Chinese flu“ und „Kung flu“ sind nur einige der Begriffe, die der ehemalige US-amerikanische Präsident Donald Trump nutzte, um Covid-19 mit China in Verbindung zu bringen. In einer Studie untersucht Robin Kurilla von der Universität Duisburg-Essen die Dynamiken zwischen Trumps Verwendung solcher Begriffe und der Medienberichterstattung. Seine Analyse stützt die These, dass politische Kommunikation, die auf dem Antagonismus von Freund und Feind basiert, dabei hilft, populistische Behauptungen zu legitimieren.

Citizen Science gilt als Methode, um unterschiedliche Menschen in wissenschaftliche Prozesse einzubinden. Aber nicht alle werden gleichermaßen erreicht. Ein Forschungsteam um Madeleine Montanari von der Universität Wageningen in den Niederlanden hat deshalb ein Analyseraster entwickelt, um Ausschlussprozesse in Citizen-Science-Projekten zu bewerten. Dabei nehmen die Forscher*innen verschiedene Ausschlussfaktoren wie Diskriminierungen, sozioökonomischen Status oder den Wohnort der potenziellen Teilnehmer*innen in den Blick und erklären, in welchen Bereichen der Projektplanung und Durchführung diese Faktoren eine Rolle spielen können.

Die Nachfrage nach Fortbildungen im Bereich der Wissenschaftskommunikation wächst. Wer aber sind die Teilnehmer*innen? Um das herauszufinden, hat Amélie Daoust-Boisvert von der kanadischen Concordia University in Montréal die Motivation von Student*innen untersucht, die zwischen 2009 und 2018 an einem Online-Kurs für Wissenschaftskommunikation an der kanadischen Université Laval eingeschrieben waren. Es zeigt sich, dass vor allem Frauen teilnahmen, die wissenschaftliche Kommunikationsfähigkeiten als Vorteil für eine Karriere in den Bereichen Kommunikation, Wissenschaft oder Gesundheit ansehen.

Von Praktikum bis Professur

Am Institut für Biodiversität des Johann Heinrich von Thünen-Instituts in Braunschweig ist eine Stelle als wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (w/m/d) (Wissenschaftsjournalist*in) in Teilzeit zu besetzen. Die Bewerbungsfrist endet am 12. Dezember.

Das Projekt Kiel Science Communication Network (KSCN) sucht eine*n Wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in (PostDoc) für die Konzeption und Evaluation von Trainings im Bereich visuelle Wissenschaftskommunikation. Der Arbeitsort ist die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Bewerbungungen sind bis zum 6. Januar 2022 möglich.

Im Projekt „Jugend präsentiert“ von Wissenschaft im Dialog* ist eine Stelle als Bürokaufmann/Bürokauffrau (m/w/d) zu besetzen. Bewerbungsschluss ist der 12. Dezember.

Die Hochschule RheinMain sucht eine*n Technische*n Mitarbeiter*in Digitale Produktion (m/w/d) für den Fachbereich Wiesbaden Business School. Die Bewerbungsfrist endet am 1. Januar 2022.

Weitere Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucher*innen unseres Portals richten.

Was kommt?

Der Call for Contribution für die Wisskon22 ist gestartet. Die NaWik*-Konferenz für kommunizierende Wissenschaftler*innen bietet jährlich eine Plattform für einen offenen und kreativen Austausch rund um Themen der Wissenschaftskommunikation. und findet 2022 findet sie als hybride Veranstaltung in Karlsruhe statt. Mit dem Call for Contribution sucht das NaWik Beiträge und Ideen zu Projektvorstellungen oder digitalen Workshops. Einsendeschluss für den Call ist der 20. Januar 2022.

Wissenschaftskommunikation trifft innovative Multimedia-Formate: Der Wettbewerb „Fast Forward Science“ von Wissenschaft im Dialog* startet mit Neuerungen in die neunte Runde. Wissenschaftler*innen, Kreative und Kommunikator*innen können ihre Beiträge nicht nur bei Youtube, sondern auch auf Social-Media-Kanälen wie Instagram, Twitch oder TikTok veröffentlichen. Einreichungen sind bis zum 8. Februar 2022 möglich.

In der Veranstaltungsreihe „Offener Hörsaal“ der Freien Universität Berlin spricht Christian Drosten am 16. Dezember über „Wissenschaftskommunikation und ihre Fallstricke“. Die Veranstaltung findet von 18:15 Uhr bis 19:45 Uhr digital statt.

Um die Frage, welche Herausforderungen die Coronapandemie für die (digitale) Wissenschaftskommunikation bereithält, geht es im Online-Workshop „Science communication in times of the COVID-19 pandemic – news media, social media and the role of misinformation“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Er findet am 6. Dezember von 16 Uhr bis 19 Uhr statt.

Wie Ideen in die gesellschaftliche Debatte kommen und Partizipation in Museen und Forschungsprojekten gelingt, behandelt der „WebTalk WissKomm“ des Bundesverbands der Kommunikatoren am 3. Dezember von 9 Uhr bis 10 Uhr.

Bei der Podiumsdiskussion „#IchBinHanna will reden“ soll konstruktiv über Lösungswege aus den prekären Beschäftigungsverhältnissen von Wissenschaftler*innen diskutiert werden. Mit dabei ist unter anderem die Mitinitiatorin des Hashtags Amrei Bahr. Die Podiumsdiskussion findet am 3. Dezember 2021 um 17 Uhr statt.

Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltung und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden.

*Wissenschaft im Dialog und das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation sind zwei der drei Träger des Portals Wissenschaftskommunikation.de.