Panoptikum 21-16 #Ja #Gradmesser #Quallen

Politische und wissenschaftliche Kommunikation zur Coronaimpfung für Kinder, On-Air-Tipps für Forschende und Forschung zu Tieren auf Instagram sowie zu Storytelling im Datenjournalismus. Das plus aktuelle Jobs und Termine sind die Themen im Panoptikum.

Augen und Ohren auf

„Sag einfach ja“, wenn Medien für eine Sendung anfragen, rät die Psychologin Ann-Marie Creaven. Sie tritt seit 2018 monatlich im Radio auf und hat für Nature aufgeschrieben, was sie dabei über Wissenschaftskommunikation gelernt hat und warum andere Forschende es auch probieren sollten.

„Corona-Impfung für Kinder: notwendig und sicher?“ Das hat sich die Redaktion von BR24 des Bayerischen Rundfunks genau angeschaut. Im Youtube-Video erklärt Dominic Possoch, wie die unterschiedlichen Aussagen von Politik und Ständiger Impfkommission zusammenpassen und wie die Forschung dahinter aussieht.

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„Etwas Angst ist ganz in Ordnung“, sagt die Psychologin Lea Dohm im aktuellen Gradmesser Podcast. Darin spricht das Redaktionsteam vom Berliner Tagesspiegel regelmäßig über wissenschaftliche, politische und gesellschaftliche Implikationen des Klimawandels.

Mehr Wissen

Die biologische Vielfalt nimmt weltweit kontinuierlich ab, viele Tierarten und ganze Ökosysteme sind in ihrer Existenz bedroht. Forschungsvorhabenfokussieren sich dabei häufig auf bestimmte Tierarten: Wirbeltiere wie Vögel oder Säugetiere werden verstärkt untersucht, während wirbellose Tiere wie Insekten oder Quallen kaum berücksichtigt werden. Dies wird als „taxonomischer Bias“ beschrieben. Grace Heathcote hat in ihrer Studie untersucht, ob sich dieser auch auf Instagram widerspiegelt. Eine statistische Auswertung von sieben Instagram-Accounts belegt, dass mehr als die Hälfte der Beiträge Wirbeltiere zeigt. Nutzer*innen interagierten jedoch am meisten mit Posts, die wirbellose Nicht-Insekten wie etwa Quallen zeigen. Das zeigt, dass die Informationen auf Instagram nicht den Interessen/Bedürfnissen von Nutzer*innen entsprechen? Die Autorin resümiert: Wissenschaftler*innen und Kommunikator*innen sollten stärker darauf achten, mit welchen Inhalten ihre Zielgruppe interagiert. 

Für Wissenschaftler*innen an Hochschulen wird Wissenschaftskommunikation daher zunehmend wichtiger. Der soziale Druck durch Kolleg*innen, die Verwaltung oder die Öffentlichkeit kann jedoch ihren Einsatz in der Wissenschaftskommunikation abschwächen. Ein Forschungsteam rund um Taylor K. Ruth von der Universität Nebraska-Lincoln hat untersucht, inwiefern der soziale Druck einen Einfluss auf das Engagement von Wissenschaftler*innen an Hochschulen in der Wissenschaftskommunikation hat. Für die Studie wurden Wissenschaftler*innen der Universität Florida befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die befragten Wissenschaftler*innen sich nicht von ihren Kolleg*innen beeinflussen lassen, aber besorgt sind, wie die Öffentlichkeit über ihre Forschung und Kommunikation denkt. Die Autor*innen schließen daraus, dass es zielgerichtete Trainings für Wissenschaftler*innen geben sollte, um die Interaktion mit der Öffentlichkeit zu fördern. ´

Wie funktioniert Storytelling in der Wissenschaftskommunikation und im Datenjournalismus? Tipps dafür liefern Sorin Adam Matei und Lucas Hunter von der Purdue University in den USA. Die besten Geschichten sind voller Überraschungen, erzeugen Spannung, werfen Fragen auf und wecken auf diese Weise Interesse, schreiben die beiden Wissenschaftler. Geschichten zu erzählen sei eine Form des Lehrens und des Lernens, da Leser*innen oder Zuhörer*innen aufgefordert werden, bewährte Erklärungen zu hinterfragen. Am Beispiel einer datenbasierten Story aus der Medizingeschichte zeigen sie, wie das aussehen kann.

Von Praktikum bis Professur

Das Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg hat eine Stelle als Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation (m/w/d) ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist endet am 5. September.

Der DLR Projektträger in Berlin sucht Wissenschaftliche Referentinnen oder Referenten für Wissenschaftskommunikation und Strategie (w/m/d). Bewerben kann man sich bis zum 7. September.

Und ein Wissenschaftlicher Referent (w/m/d) im Bereich Materials Data Science und Informatik wird am For­schungs­zen­trum Jülich mit Dienstort in Aachen gesucht. Hier endet die Bewerbungsfrist am 15. August.

Weitere Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucher*innen unseres Portals richten.

Was kommt?

Wie steht es um die Wissenschaftskommunikation in der Schweiz? Die Expert*innengruppe „Communicating Sciences and Arts in Times of Digital Media“ hat einen umfassenden Bericht dazu veröffentlicht und formuliert 20 Empfehlungen zur Verbesserung. Diskutiert werden die Ergebnisse am 19. August in einer digitalen Veranstaltung der Akademien Schweiz.

Noch bis zum 22. August läuft in Berlin die zentrale Ausstellung des Projektes „Wissensstadt Berlin 2021“. Darin geht es um die Themen Gesundheit, Klima und Zusammenleben. Stadtweit gibt es außerdem 100 Veranstaltungen und ein Open-Air-Programm.

Am 6. und 7. September veranstaltet die Berlin School of Public Engagement ihr erstes Symposium zu Vernetzung und Austausch für Public Engagement rund um Wissenschaft. Weitere Infos und die Anmeldung gibt es hier.

Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltung und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden.

*Wissenschaft im Dialog und das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation sind zwei der drei Träger des Portals Wissenschaftskommunikation.de.