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Panoptikum 21-09 #Infodemie #UseTheNews #Wikipedia

Wie und wo informieren sich junge Zielgruppen? Und was kann man gegen False Balance im Wissenschaftsjournalismus tun? Gedanken dazu, ein Report mit Tipps zum Umgang mit Falschinformationen, Forschung zu Voreingenommenheit auf Wikipedia und natürlich aktuelle Jobs und Termine gibt es im Panoptikum.

Augen und Ohren auf

Der Verbund der All European Academies ALLEA macht sich im neuen Report „Fact or Fake? Tackling Science Disinformation“ stark für eine bessere Koordination europäischer Wissenschaftsorganisationen beim Kampf gegen Infodemie und Falschinformationen. Das Papier richtet sich mit Tipps an Kommunikator*innen, Wissenschaftler*innen und Akteur*innen aus der Politik.

Wie informieren sich junge Zielgruppen heutzutage? Und welche Informationen bleiben tatsächlich bei ihnen hängen? Das haben die Deutsche Presse-Agentur dpa und das Leibniz-Institut für Medienforschung in ihrem Projekt #UseTheNews untersucht. 

„Was soll Priorität haben: Ausgewogenheit oder Wahrhaftigkeit?“, fragt Michael Kraske in seinem Artikel „False Balance – Verzerrte Darstellung“ im Magazin Journalist. Ebenfalls im Magazin ist ein Interview mit Josef Zens, Koordinator des Kompetenzteams Wissenschaftskommunikation beim Deutschen Journalistenverband Berlin. Er spricht darin über die Arbeit des Teams und Schwachstellen von Wissenschaftskommunikation und -journalismus in der Pandemie.

Wie hat die Wissenschaftskommunikation ihre Rolle in der Corona-Pandemie gespielt? Und welche Chancen ergeben sich für die Wissenschaft aus den Ereignissen der letzten Zeit? Das diskutieren Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft und Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar in einem zweiteiligen Interview.

Mehr Wissen

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Geschlecht und öffentlichem Engagement? Das hat Monia Anzivino von der Universität Pavia  an einer Stichprobe von mehr als 5.000 italienischen Wissenschaftler*innen untersucht. Sie stellt fest, dass es bei Aktivitäten auf lokaler Ebene keinen Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Befragten gibt. Wenn es um das Engagement in den Medien geht, sind männliche Wissenschaftler jedoch eindeutig präsenter. Dabei könnte eine größere mediale Sichtbarkeit weiblicher Forscherinnen dazu beitragen, jungen Frauen wissenschaftliche Berufsperspektiven näherzubringen, argumentiert die Autorin. 

Wie schreiben Menschen auf Social Media über die Pandemie? Das haben sich Philipp Wicke vom University College Dublin und Marianna M. Bolognesi von der Universität Bologna am Beispiel des englischsprachigen Twitter-Diskurses über Covid-19 angeschaut. Anhand eines umfangreichen Daten-Korpus, den sie in der ersten Welle der Pandemie zwischen März und Juli 2020 erstellt haben, analysieren sie, wie sich die Themen, die Stimmung und die Sprache in den Tweets im Laufe der Zeit verändern. 

Was ist dran an Vorwürfen, Wikipedia sei gegenüber Sichtweisen voreingenommen, die die wissenschaftliche Orthodoxie in Frage stellen? Beispielsweise kritisieren Vertreter*innen alternativer medizinischer Behandlungsformen, dass Wikipedia-Redakteur*innen Affinitäten zur Bewegung der „Skeptics“ hätten, die vom wissenschaftlichen Standard abweichende Erzählweisen diskreditieren, schreibt Brian Martin. Was an der Voreingenommenheit der Online-Enzyklopädie dran ist, hat der australische Sozialwissenschaftler anhand von Texte zu verschiedenen Themen wie Impfen oder dem Ursprung von AIDS untersucht. 

Von Praktikum bis Professur

An der Universität Greifswald ist eine Stelle als Referent*in für Marketing & Kommunikation im Projekt „One Health Research in Greifswald “ zu besetzen. Die Bewerbungsfrist endet am 12. Mai.

Ein*e Referent*in für Presse und Öffentlichkeitsarbeit (m/w/d) als Elternzeitvertretung wird außerdem am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin gesucht. Hier kann man sich bis zum 16. Mai bewerben.

Beim Science Notes Magazin in Tübingen sind gleich drei Stellen ausgeschrieben. Gesucht werden eine Redakteurin (m/w/d), eine Mediengestalterin oder Grafikdesignerin (m/w/d), Schwerpunkt Digital und eine Eventmanagerin und -konzeptionerin (m/w/d) jeweils in 50 Prozent Teilzeit. Bewerbungsfrist ist für alle drei Stellen am 30. Mai.

 

Weitere Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucher*innen unseres Portals richten.

Was kommt?

Bis zum 31. Mai können sich Wissenschaftsjournalist*innen mit einer Projektskizze auf das „Journalist in Residence Fellowship“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) bewerben. Die Rechercheaufenthalte dauern zwischen sechs Wochen und drei Monaten und werden individuell vereinbart.

Ebenfalls bis zum 31. Mai läuft außerdem der Call for Participation zum digitalen Inno X Science Festival. Organisiert wird es vom Innovation Hub 13 der Hochschule Wildau und der TU Cottbus-Senftenberg und richtet sich an Praktiker*innen, Transfermanager*innen, Kommunikator*innen, Wissenschaftler*innen und Citizen Scientists aus der Region.

Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltung und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden.