Foto: Ryoji Iwata, CC0

Expertenlisten in der Pressearbeit

Expertise zu aktuellen Debatten oder Forschungsschwerpunkten an der Universität – Die Universität Hohenheim hat mit ihren Expertenlisten schnell die richtigen Ansprechpersonen für ihre Pressearbeit zur Hand. Wir haben mit Pressesprecher Florian Klebs darüber gesprochen, wen die Uni mit den Listen erreicht, welche Themen aufgegriffen werden und wie viel Aufwand das ist.

Herr Klebs, die Uni Hohenheim setzt in ihrer Kommunikation auf Expertenlisten. Weshalb?

Wir versuchen damit vor allem Journalistinnen und Journalisten die Arbeit zu erleichtern und ihnen die Expertise der Universität zu bestimmten relevanten Themenkomplexen schnellstmöglich zur Verfügung zu stellen. Das machen wir bereits seit einigen Jahren und die Rückmeldungen sind sehr positiv.

Welche Kriterien gibt es für die Erstellung der Listen?

<b>Florian Klebs</b> ist seit 2004 Pressesprecher der Universität Hohenheim in Stuttgart und leitet die Abteilung Hochschulkommunikation, die alle zentralen Kommunikationsaufgaben der Universität bündelt. Bei der Universität Hohenheim handelt es sich um eine stark profilierte Universität mit 10.000 Studierenden und einer besonderen Expertise in Agrar-, Natur-, sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Foto: privat
Florian Klebs ist seit 2004 Pressesprecher der Universität Hohenheim in Stuttgart und leitet die Abteilung Hochschulkommunikation, die alle zentralen Kommunikationsaufgaben der Universität bündelt. Bei der Universität Hohenheim handelt es sich um eine stark profilierte Universität mit 10.000 Studierenden und einer besonderen Expertise in Agrar-, Natur-, sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Foto: privat

Zum einen sind es Themengebiete, auf denen ein universitärer Schwerpunkt liegt oder in denen wir einfach eine hohe Expertise haben. Unsere Uni hat ein klares Profil und daran orientieren wir uns. So entstehen dann Listen zu Themen wie Bioökonomie oder Social Media.

Zum anderen reagieren wir aber auch auf aktuelle Debatten und versuchen zu hochkochenden Themen, zu denen wir Expertise im Haus haben, schnellstmögliche Informationen zusammenzutragen. Ein gutes und aktuelles Beispiel dafür ist unsere Expertenliste zum Thema Dürre, aber auch die Listen zum Brexit oder Glyphosat sind aus konkreten Anlässen heraus entstanden. Wir aktualisieren die Listen aber natürlich stetig, sodass sie nicht veralten und wir Weiterentwicklungen in einem Bereich oder neue Expertisen an der Hochschule weiter abbilden können.

Sind die Experten, die sich auf der Liste befinden, besonders medienaffine Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oder nach welchen Kriterien werden sie ausgewählt?

Das Hauptkriterium für die Listen ist wissenschaftliche Expertise, insofern handelt es sich dabei nicht primär um besonders medienaffine Forschende, sondern einfach um die besten Expertinnen und Experten zu einem Thema.

Wie genau sehen diese Listen aus und wie entstehen sie?

Zunächst einmal legen wir ein Thema fest und dann recherchieren wir von der Kommunikationsabteilung hier in der Universität nach den passenden Experten. Nach einem kurzen Telefonat erstellen wir einen Übersichtstext, der ihre Expertise und Forschungsarbeit genauer beschreibt. Außerdem stellen wir unter der Liste noch eine Übersicht über Pressemitteilungen zusammen, die zu diesem Themenkomplex erschienen sind. So kriegen wir dann am Ende eine Liste, die einen guten Überblick darüber liefert, in welchen Bereichen eines Themenkomplexes an der Universität Expertise vorhanden ist.

Wie verbreiten Sie die Listen?

Bei den meisten neuen Listen gibt es eine Pressemitteilung, wenn diese fertig sind. Aber wir bewerben die Listen dann natürlich auch über die Social Media Kanäle und vor allem nutzen wir sie eben immer dann, wenn wir Anfragen zu bestimmten Themen bekommen. Die Listen funktionieren ja auch für uns in der Kommunikationsabteilung wie eine Art Archiv und ermöglichen uns, Anfragen schneller und präziser zu beantworten. Das erleichtert uns langfristig die Arbeit, auch wenn die Erstellung der Listen natürlich erst mal Aufwand ist.