Foto: Science March, CC0 1.0

Science March Deutschland – Ich bin dabei! (2)

Der Science March ist eine Demonstration für den Wert von Forschung und Wissenschaft in der Gesellschaft. Wissenschaftskommunikation.de hat Unterstützer von Märschen in Deutschland nach ihren Beweggründen befragt.

Wer unterstützt den Marsch für die Wissenschaft und was sind ihre Beweggründe? Wir haben Stimmen eingefangen.


Foto: Susanne Ficus

Susanne Ficus, Unterstützerin des Science March Organisationsteam in Frankfurt am Main

Ich bin beruflich im wissenschaftlichen Außendienst tätig, hauptsächlich in Universitäten.

Seit dem verstärkten Aufkommen von Rechtspopulismus und autoritären Tendenzen in Regierungen engagiere ich mich in einer liberalen und demokratischen Partei. Gerade Wissenschaft lebt von Internationalität und Diversität. Daher ist es aus wissenschaftlicher und aus humanistischer Sicht für mich wichtig, mich für eine offene und tolerante Gesellschaft und faktenbasierte Politik einzusetzen.

Ich hoffe, dass dieser March nachhaltig ist und aufzeigt wie wichtig und wertvoll eine freie Gesellschaft ist und Wissenschaftler sich wieder in den öffentlichen, politischen und gesellschaftlichen Diskurs einbringen.


Foto: Daniele Kreuzer

Daniela Kreuzer, Betriebswirtin, Organisationsteam Science March Heidelberg

Es ärgert mich, wie oft in der Öffentlichkeit Fakten verdreht oder entzerrt dargestellt werden, um persönlichen Nutzen aus der entstehenden Stimmung zu ziehen. Essentielles Vertrauen der Gesellschaft geht dadurch verloren und gefühlte Wahrheiten geraten immer mehr in den Vordergrund. Ich befürchte deshalb, dass viel von unserem heutigen Wissen verloren gehen wird, wenn wir Wissenschaft nicht schützen.

Es ist mir zudem auch ein sehr persönliches Anliegen, dass Wissenschaft und Forschung keinerlei Restriktionen unterliegen und auch weiterhin durch die Gesellschaft gefördert werden. Damit alle, die einen Menschen durch eine unheilbare Krankheit verloren haben oder selbst an einer unheilbaren Krankheit leiden, für die Zukunft nicht nur die Hoffnung auf Linderung der Symptome, sondern auf Heilung haben.

Es motiviert mich sehr, dass sich so viele Menschen für den Wert der Wissenschaft einsetzen und dafür auf die Straße gehen.


Prof. Dr. Ralph Mocikat, PD Dr. Hermann H. Dieter, Prof. Dr. Adelheid Herrmann-Pfandt, stehen für den Arbeitskreis Deutsch als Wissenschaftssprache (ADAWIS) e.V.

Der ADAWIS will ein Zeichen setzen gegen die Diffamierung naturwissenschaftlicher Erkenntnis durch links- und rechtspopulistische Strömungen. Wenn „alternative Fakten“ sich als Ideologie und Aberglaube verfestigen, zeigt dies, dass wissenschaftliche Quellen offenbar als nicht mehr vertrauenswürdig gelten. Zumindest in der nicht-anglophonen Welt mag hierfür die Wissenschaft selbst eine Mitverantwortung tragen, indem sie sich auch sprachlich von der übrigen Gesellschaft abkapselt. „Die Menschen in allen nicht englischsprachigen Kulturen erleben Wissenschaft nicht mehr als die Kraft, die ihre Probleme zu lösen versucht, sondern als Aktivität von Experten …, zu denen Zugang zu gewinnen … schon aus Sprachgründen kaum möglich ist“ (Peter Finke). Offenheit sowie Pluralität der Denkmuster und Denktraditionen sind die Grundvoraussetzungen jeder wissenschaftlichen Tätigkeit. Gerade wegen ihres internationalen Anspruchs sollte die Wissenschaft nicht selbst einer Ideologie verfallen, indem sie alle nicht-englischen Sprachen aus dem Erkenntnisprozess verbannt.


Hintergrundartikel zum March for Science

Science March Deutschland- Ich bin dabei! (1)

 

Foto: ScienceMarch Frankfurt am Main

Stimmen im Netz:

Im Netz finden sich viele weitere Stimmen, beispielsweise die von Experten des Science Media Center Germany.

Auf der Facebook Seite des ScienceMarch Frankfurt am Main haben Unterstützer ihr Statement zur Frage “why I march” als Bild abgegeben, genauso wie auf der Instagram-Seite des ScienceMarch Berlin

 

Die Eckdaten des Science March Germany:  22.04.2017

Offizieller Internetauftritt des Science March Germany:

Hier findet sich die Liste der Unterstützer, die Standorte an denen eine Demonstration abgehalten wird. Der Sloganfinder bietet eine Auswahl verschiedener Slogans für Plakate in einem Klickspiel und am Ende zum Download mit klarem Design. Und natürlich kann hier auch für die Sache gespendet und T-Shirts gekauft werden.

Twitter: ScienceMarchGER 

Facebook: ScienceMarchGER

 

Sind Sie auch dabei? Schicken Sie uns Ihr Statement, schreiben Sie uns an welchem Ort Sie teilnehmen. Redaktion@wissenschaftskommunikation.de