Panoptikum 19-15 #CitizenScience #YouTube #Gentests

Chancen und Risiken von Social Media, Künstlicher Intelligenz und YouTube-Videos sind die Themen des aktuellen Panoptikums. Außerdem wie immer Neuigkeiten aus der Forschung zu Wissenschaftskommunikation, aktuelle Termine und Jobs.

Augen und Ohren auf

Welche Chancen und Risiken birgt die Nutzung von Social Media für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler? Mit dieser Frage beschäftigen sich Ben Britton, Chris Jackson und Jessica Wade in einem Kommentar in Nature. Das grobe Fazit: Es lohnt sich! 

Wer sich auf YouTube über das Thema Klima informiert, sollte eine gesunde Portion Skepsis mitbringen. Laut einer Studie der RWTH Aachen sind mehr als die Hälfte der Videos voller Falschaussagen, veralteter Daten und  Verschwörungstheorien. Im Higgs-Magazin fasst Beat Glogger die Studienergebnisse zusammen. Die Zeit hat zudem ein Interview mit Studienleiter Joachim Allgaier geführt.

Welche Rolle die künstliche Intelligenz für die Wissenschaftskommunikation spielen kann, ist das Thema des Siggener Kreises 2019. Bereits jetzt haben die Fachhochschule St. Pölten gemeinsam mit dem Schreib- und Wissenschaftsberater Markus Rheindorf ein Verfahren getestet und weiterentwickelt, um Textinhalte und deren Beziehungen zueinander besser visuell darzustellen. Eine Pressemitteilung gibt Einblicke in das Projekt. 

Ebenfalls mit dem Thema „KI und Journalismus“ – wenn auch nicht ausschließlich mit dem Bereich Wissenschaft – beschäftigt sich ein Artikel von Adrian Lobe in der Süddeutschen Zeitung. Der Fokus liegt hier darauf, was passiert, wenn die Software Fehler macht.

Mehr Wissen

An Citizen-Science-Projekten nehmen oft die „üblichen Verdächtigen“ teil: weiße, gebildete und bereits von Wissenschaft begeisterte Menschen. Eine Studie aus den Niederlanden zeigt nun, wie sich mit gezielter Rekrutierung mehr Diversität bei den eigenen Bürgerwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern erreichen lässt.

Wer ist in den Augen der Öffentlichkeit eigentlich Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler? Dieser Frage sind Forscherinnen in den USA nachgegangen. Ergebnis: Einen Doktortitel in Biologie oder Chemie brauchte es schon, um beim Thema Klimawandel ernst genommen zu werden – vor allem von konservativen Befragten. Liberaler eingestellte Teilnehmende waren dagegen etwas stärker bereit, auch Lehrerinnen und Lehrern, Studierenden oder interessierten Laien einen Expertenstatus zuzuschreiben.

DNA-Abstammungstests sind wissenschaftlich umstritten, was ihrer Popularität aber keinen Abbruch tut. Was aber passiert, wenn rechtsextreme und rassistische Personen mit für sie überraschenden und herausfordernden Ergebnissen eines Gentests konfrontiert werden? Das haben Forscher per Recherche in einem US-Forum für „weiße Nationalisten“ untersucht.

Von Praktikum bis Professur

Das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n studentische*n Mitarbeiter*in (m/w/d) im Bereich Veranstaltungen, Wissenstransfer und -kommunikation. Eine Bewerbungsfrist gibt es nicht, also ist Eile geboten. 

Auch die MS Wissenschaft sucht studentische Hilfe und zwar als Ausstellungsbetreuerinnen oder -betreuer („Lotsen“) für den Zeitraum vom 9. bis 22. September und vom 8. bis 25. Oktober 2019. Bewerben kann man sich noch bis zum 16. August.

Weitere Stellenangebote finden Sie auch in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucherinnen und Besucher des Portals richten.

Was kommt?

Der Schweizer Jahreskongress der Wissenschaftskommunikation ScienceComm findet 2019 in Biel (Schweiz) vom 19. bis 20. September statt. Die Anmeldung für die Konferenz ist noch bis zum 1. September möglich.

Für alle Berlinerinnen und Berliner gibt es im Museum für Naturkunde Berlin ein neues Wissenschaftskommunikationsformat zum Testen: Seit August lädt das Museum monatlich zum Kaffeeklatsch mit Wissenschaft ein. Der nächste Termin ist der 1. September. 

„Die Zukunft der Bürgerforschung“, unter diesem Motto steht das diesjährige Forum Citizen Science, das am 26. und 27. September in Münster stattfindet. Die Anmeldefrist endet am 13. September.

Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltung und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden. Für alle Interessierten empfehlen wir auch die Kolumne „Augenspiegel“ (https://blogs.helmholtz.de/augenspiegel/category/augenspiegel/) von Henning Krause, dem Social-Media-Manager der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, die eine ähnliche Zielsetzung hat. Achtung: Der Augenspiegel pausiert derzeit, da wir ihn uns aber zurückwünschen, haben wir die Empfehlung mal drin gelassen.