Uroš Jovičić, CC0 1.0

Lehrpfad

Wissen entschleunigt: Auf einem Lehrpfad können Themen im eigenen Tempo erwandert werden. Ob Wald, Energiegewinnung oder Kulturgeschichte: Das Angebot in Deutschland ist riesig.

Idee

Es bleibt also, wenn wir mit den Kindern von Feld und Wald, von Stadt und Straßen, von Fluß und Bach, von Bäumen und Sträuchern reden wollen, schlechterdings nichts anderes übrig, als daß wir mit unseren Schülern dahin gehen, wo solche Dinge zu finden sind, die Besprechung an Ort und Stelle vorzunehmen.“ – Berthold Otto

Bald 100 Jahre alt ist die Idee des (Natur-)Lehrpfads. Der erste wurde 1925 in den Vereinigten Staaten im Palisade Interstate Park eröffnet. In den dreißiger Jahren wurden dann auch in Deutschland einige Pfade eröffnet, der erste bereits 1930 im Bredower Forst. Nach einer Phase der Stagnation durch den Zweiten Weltkrieg kam es dann in den 50er-Jahren zu einem sprunghaften Anstieg im Angebot von Lehrpfaden. Während zuvor die Lehrpfade vor allem klassisch durch das Aufstellen von Tafeln gestaltet wurden, entstanden dann ab den 80er-Jahren auch sogenannte Erlebnislehrpfade. Diesen ist an einem „Lernen mit allen Sinnen“ gelegen. Die aktuelle Entwicklung seit dem Jahr 2000 besteht darin, viele Lernpfade durch ein digitales Angebot (GPS-Daten/-Gerät und/oder App) zu ergänzen. Manch ein Lehrpfad kann auch schon virtuell abgelaufen werden.

1998 schätze man die Anzahl der Lehrpfade in Deutschland auf um die 1.000. Thematisch waren davon circa 85 % den Themen Wald und Natur gewidmet. Daneben gibt es aber auch Pfade etwa zu den Themen Landwirtschaft, Energiegewinnung, Geschichte, Literatur, Astronomie und Mathematik. Auch hinsichtlich der Gestaltung variieren die Pfade: So gibt es neben dem klassischen Schilderpfad auch Pfade mit Begleitbroschüren oder sonstigen Zusatzmaterialien, interaktive Pfade sowie Sinnes- und Naturerlebnispfade oder auch Kunst- oder technisierte Pfade. Eine Sonderform von Lehrpfaden sind die sogenannten Planetenwege.

Wer kann dieses Format anbieten?

  • alle

Zielgruppe

  • Erwachsene
  • Schüler*innen

Vorbereitung

  • mögliches Gebiet festlegen
  • Genehmigungen einholen
  • Konzeptualisierung (Thema, Art, Route, Materialien etc.)
  • Infrastruktur ausbauen (Wege, Bänke etc.)

Kosten können anfallen für …

  • Materialien (Tafeln, Broschüren etc.)
  • ggf. digitale Ergänzungen (Apps etc.)
  • Pflege des Lehrpfades (Tafeln, Bänke, Wegesystem etc.)
  • Veranstaltungsangebot (Führungen o.ä.)
  • ggf. Agentur, die die Gestaltung des Lehrpfades übernimmt

Warum es sich lohnt

Lehrpfade sind ein Klassiker der Wissensvermittlung und können mitunter mit einfachen Mitteln gestaltet werden. Den Besucher*innen bieten sie Wissen über deren direkte Umgebung, die es aktiv zu entdecken gilt. Der entspannende Aspekt eines Spaziergangs und die Kontemplation sind zudem ebenfalls Teile des Konzepts.

Beispiele

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