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Panoptikum 21-04 #Wissenschaftsangst #GoodPractice #VideoAbstracts

Warum wird die Wissenschaft gerade jetzt immer massiver kritisiert? Warum tun sich Wissenschaftler*innen in öffentlichen Debatten manchmal schwer? Und welche Rolle spielen Video-Abstracts in den Umweltwissenschaften? Gedanken und Forschung dazu sowie aktuelle Jobs und Termine gibt es im Panoptikum.

Augen und Ohren auf

„Neu ist lediglich die Massivität, mit der die Wissenschaft als Ganzes angegriffen wird“, schreibt Peter-André Alt, Vorsitzender der Hochschulrektorenkonferenz, in seinem Beitrag „Wer hat Angst vor der Wissenschaft?“ in der Berliner Zeitung. Darin diskutiert er das Dilemma zwischen wissenschaftlicher Herangehensweise und der Forderung nach strikten Handlungsanweisungen.

Wie funktioniert gute Wissenschaftskommunikation in Coronazeiten? Eine Sammlung von Good-Practices stellt die neue Publikation der European Cooperation in Science and Technology (COST) vor. 

Welche Rolle spielt wissenschaftliche Expertise in öffentlichen Debatten? Das analysiert Johannes Schneider in seinem Artikel „Nerv!“ auf Zeit Online. Darin zeichnet er nach, wie mühsam es für Wissenschaftler*innen sein kann, in gesellschaftlichen Kontexte zu kommunizieren und stellt fest: „Am Ende steht die Öffentlichkeit vor einem Deutungsproblem.“

Wie kann man Barcamps digital organisieren? Einen Überblick dazu geben die Beraterinnen Ute Blindert und Doris Schuppe im Upload Magazin und stellen eine Reihe von Tools dafür vor.

Mehr Wissen

Audiovisuelle Formate werden in der Wissenschaftskommunikation immer beliebter. Ein Beispiel sind Video-Abstracts. Das sind filmische Zusammenfassungen der zentralen wissenschaftlichen Erkenntnisse einer Arbeit. Ein Forschungsteam um Miguel Ferreira von der Universität Coimbra in Portugal hat Video-Abstracts in den Bereichen Ökologie und Umweltwissenschaften untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass solche Formate zwar immer häufiger produziert werden, es aber keine solide Strategie für ihre Verbreitung gibt. Meistens werde das klassische Modell des Dokumentarfilms gewählt, beliebter beim Publikum seien allerdings Animationen, schreiben die Forscher*innen.

Welche Rolle spielt das Theater in der Wissenschaftskommunikation? Die Journalistin Carla Almeida und der Physiker Diego Vaz Bevilaqua haben in einer Studie untersucht, was passiert, wenn beide Welten zusammenkommen. Am Beispiel der Produktion des Stücks „Leben des Galilei“ von Bertolt Brecht am Museu da Vida in Rio de Janeiro zeigen sie, wie eine Kooperation Austausch und Wissenstransfer zwischen Wissenschaftler*innen und Künstler*innen fördern kann

Beim Sprechen und Schreiben übertragen wir häufig menschliche Eigenschaften auf Nichtmenschliches. Sollte man einen solchen Anthropomorphismus in der Wissenschaftskommunikation vermeiden, weil es dadurch zu Missverständnissen kommen kann? Ein australisches Forschungsteam um Rockwell Tomson Lyon McGellin hat das in einer Studie untersucht. Die Ergebnisse legen nahe, dass anthropomorphische Elemente in Texten zwar möglicherweise verwirren können, aber nicht zu erheblichen Missverständnissen führen.

Von Praktikum bis Professur

Beim Helmholtz-Zentrum München ist eine Stelle als Outreach Manager (m/w/x) zu vergeben. Eine Bewerbungsfrist ist nicht angegeben.

Das Haus der Wissenschaften in Braunschweig sucht eine neue Geschäftsführung (m/w/d). Hier kann man sich bis zum 14. März bewerben.

Und ein Promotionsstipendium im Bereich Wissenschaftskommunikation / -journalismus vergibt die Forschungsstelle Präsentationskompetenz der Eberhard Karls Universität Tübingen. Bewerben kann man sich hier bis zum 25. März.

Weitere Stellenangebote finden Sie in unserer Jobbörse – exklusiv für Stellen aus der Wissenschaftskommunikation. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Stiftungen und Co können ihre Stellenangebote direkt an Besucher*innen unseres Portals richten.

Was kommt?

Die Förderbekanntmachung zum Wissenschaftsjahr 2022 mit dem Motto „Nachgefragt!“ ist erschienen. Gefördert werden partizipative Wissenschaftskommunikationsprojekte in fünf Themenfeldern. Projektskizzen können bis zum 7. Mai zunächst online eingereicht werden, müssen aber im Anschluss umgehend auch auf Papier nachgereicht werden.

Bis zum 28. Februar läuft der Call for Proposals zur „Future of Science Communication Conference“, die am 24. und 25. Juni 2021 in Berlin und digital stattfindet. Organisiert wird die Veranstaltung von Wissenschaft im Dialog* und der European Federation of Academies of Sciences and Humanities (ALLEA). 

Noch bis 1. März können sich alle Mitglieder des Bundesverbandes Hochschulkommunikation für den „Let’s get digital“-Award bewerben. Prämiert werden herausragende Digital-Projekte aus der Hochschul- und Wissenschaftskommunikation. 

Zu ihrem 150-jährigen Bestehen veranstaltet die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) am 4. März ein digitales Symposium zum Thema „Vertrauen in Zukunftstechnologien“. Zu den Teilnehmer*innen zählen Wirtschaftsminister Peter Altmaier und Jutta Allmendinger vom Wissenschaftszentrum Berlin. Das vollständige Programm sowie den Link zur kostenlosen Registrierung gibt es hier.

Ein weiterer Call for Participation läuft bis zum 17. März und zwar für die ScienceComm-Tagung der schweizerischen Science et Cité. Gesucht werden hier Beiträge zu den Themen Health Communication, Glaubwürdigkeit der Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation sowie Data Literacy. Die Tagung findet am 15. und 16. September an der Universität Fribourg statt.

Das Panoptikum gibt alle vierzehn Tage einen Überblick über aktuelle Aktionen, Debatten und Trends. Außerdem sind hier aktuelle Stellenangebote, Veranstaltungen und Ergebnisse aus der Forschung über Wissenschaftskommunikation zu finden.

*Wissenschaft im Dialog ist einer der drei Träger des Portals Wissenschaftskommunikation.de.